Lidchirurgisches Lexikon
A
Aktinische Keratose: Hautirritation durch UV-Schädigung, mögliche Vorstufe zu bösartigen Hauttumoren.
Allergie: Krankhafte Abwehrreaktion des Immunsystems
Allgemeinnarkose: Bewusstsein und Schmerzempfindung des Patienten werden ausgeschaltet für die Dauer des operativen Eingriffs (Vollnarkose).
Analgosedierung: medikamentöse Schmerzausschaltung bei gleichzeitiger Sedierung/medikamentöser Beruhigung (“Dämmerschlaf”).
Atrophie: Schwund von Gewebe, oft altersbedingt, ggf. mit Funktionsminderung.
Augenhöhle: anatomische Position des Auges und seiner bindegewebigen Hüllen und Begleitstrukturen (Orbita) im Gesichtsschädel
B
Bakterielle Entzündung: Durch Bakterien hervorgerufene Entzündung.
Basaliom (Basallzellkarzinom): Bösartiger Tumor der Haut, häufigster Tumor der Lidhaut.
Bindegewebsstrukturen: Unterhautgewebe.
Bindehaut: Schleimhaut der Augenoberfläche.
Bindehautentzündung: Entzündung der oberflächlichen Schleimhaut des Auges.
Blepharoplastik: chirurgische Straffung der Lider bei Hautüberschuß und ggf. unzureichender Spannung der Gewebe (Muskulatur, Bindegewebe).
Blepharospasmus: Lidkrampf.
Klassischer Blepharospasmus: wiederholt auftretender Lidkrampf.
Tonischer Blepharospasmus: Dauerkontraktion der Muskeln, die zu anhaltender Lidspaltverengung führt.
Blutergüsse: Harmlose Blutansammlung im Gewebe, z. B. nach Prellung/Unfall, aber auch im Rahmen von Operationen.
Brauenptosis: Herabsinken der Augenbraue/n – das Gesichtsfeld kann eingeengt sein.
Botulinumtoxin: Protein, das zur Blockade der Kontraktion von Muskeln eingesetzt wird.
C
D
Dermatochalasis: Haut- und Bindegewebsveränderung, mit schlaffer, überschüssiger Haut der Augenlider, evtl. auch mit Vorwölbung von Fettgewebe aus der Augenhöhle (Prolaps von orbitalem Fett).
E
Ektropium: nach außen gewendetes und oft auch abgesenktes Lid.
Altersbedingtes Ektropium – seniles Ektropium
Paralytisches Ektropium – bei Lähmung des Gesichtsnerven
Narbenektropium – infolge von Verletzungen, Hauterkrankungen, nach Operationen
Mechanisches Ektropium – durch entzündlich bedingte Schwellung des Lids oder umgebenden Haut, auch bei Narben
Postoperatives Ektropium – nach einer Lidoperation
Kongenitales Ektropium – angeborenes Ektropium (extrem selten)
Elastin: Bestandteil des Bindegewebes, sorgt für Elastizität und Spannkraft der Haut.
Entropium: einwärtsgedrehtes Lid / Nach-Innen-Kippen des Lides bzw. der Lidkante.
Spastisches Ektropium – durch vermehrte Spannung des ringförmigen Lidschlussmuskels (bei Entzündungen des Auges)
Epiblepharon: Angeborenes „Entropium“ – oft nicht mit echter Einwärtsdrehung der Lidkante, sondern vertikalem Hautüberschuß des Unterlides.
Essenzieller Blepharospasmus: primäre Form des Lidkrampfs, ohne äußerliche Ursache.
F
Fazialisparese: Lähmung des Nervus facialis/Gesichtslähmung mit Tieferstand der Augenbraue, Herabhängen des Unterlides und ggf. des Mundwinkels der betroffenen Seite
Floppy-eyelid-Syndrom: abnorm lockere Bindegewebsstrukturen der Lider, oft vergesellschaftet mit einem Schlaf-Apnoe-Syndrom.
Funktionelle Beschwerden: Symptome, die keine organischen Ursachen haben.
G
Generalisierte Myasthenia gravis: durch Antikörper verursachte neuromuskuläre Übertragungsstörung, die zu Muskelschwäche führt; häufigstes Symptom am Auge: Ptosis des Oberlides/Lidheberschwäche
Genetische Prädisposition: Familiär bedingte Anfälligkeit zur Ausbildung von Krankheiten.
Genetische Veranlagung: Familiäre Anfälligkeit für Erkrankungen und Einschränkungen.
Geschwulst: Tumor, Neubildung (gut- oder bösartig).
Gesichtslähmung: Fazialisparese z.B. durch Schlaganfall, Infektionen oder Entzündungen.
H
Histologie: feingewebliche Untersuchung von Geweben durch eine/n Pathologin/en.
Horner-Syndrom: spezifische Form einer Nervenschädigung des sog. Sympathicus mit Ptosis, engerer Pupille und fakultativ geringem Höherstand des Unterlides
Hornhaut (Auge): Äußerste/oberflächlichste Schicht des Auges (Kornea).
Hornhautentzündung: Keratitis, eine oder mehrere Schichten der Hornhaut sind entzündet.
Hornhautgeschwür: Schädigung der Hornhautsubstanz durch Entzündung (bakteriell/viral) oder auch bei Lidfehlstellungen oder schwerer Befeuchtungsstörung des Auges (Sicca-Syndrom).
I
Immunsystem: Abwehrsystem des Organismus.
J
K
Kollagen: Bestandteil des Bindegewebes, sorgt für Elastizität und Spannkraft der Haut.
Krähenfüße: Hautfältchen um die Augen (Lachfältchen)/äußerer Lidwinkel.
L
Lidbändchen: feine bindegewebige Bänder, die die Lider seitlich am Knochen der Augenhöhle fixieren, und dem Lid die erforderliche Spannung geben.
Lidkrampf: nicht beeinflussbare, kräftige Verkrampfung der Augenlider (Blepharospasmus).
Lidöffnungsinhibitionstyp: Sonderform des essentiellen Blepharospasmus, die Öffnung der Lider ist behindert.
Lidspalte: Durch das Ober-und Unterlid eingefasster Spaltraum, durch welchen das Auge sichtbar ist (Rima palpebarum).
Lokalanästhetikum: Schmerzausschaltung über die Blockade von Nervenfasern im Operationsgebiet (Teilnarkose/örtliche Betäubung/Lokalanästhesie).
M
Medizinische Indikation: Begründung, warum z.B. ein operativer Eingriff oder eine Therapie erforderlich ist.
Minimal-Invasiv: medizinische Eingriffe mit möglichst reduziertem Operationsumfang, z. B. besonders kleine Schnitte.
Muskeldystrophie: erbliche Muskelerkrankungen, die zu Muskelschwäche führt.
Muskelkontraktion: Anspannung und Verkürzung von Muskelgewebe.
Myasthenia gravis: Autoimmunierkrankung mit gestörter Signalübertragung zwischen Nerv und Muskel, geht mit Muskelschschwäche und abnormer Ermüdbarkeit einher.
N
Nervus oculomotorius: dritter Hirnnerv, einer der drei Nerven, die die Augenbeweglichkeit steuern, und Versorgung des Lidhebemuskels /M. levator palpebrae) sowie der Pupille (M. sphincter pupillae).
O
Oberlid-Hebemuskel: Musculus levator palpebrae
Oberlidhaut: Hautpartie zwischen der Lidkante/Wimpernreihe des Oberlides und den Augenbrauen.
Okuläre Myasthenia gravis: gestörte Signalübertragung zwischen Nerv und Muskel das Auge betreffend, häufig Ptosis und Augenbewegungsstörung mit Doppelbildern
Orbicularis-Muskel: Augenringmuskel, benötigt zum Schliessen der Lider.
Örtliche Betäubung: Betäubung eines begrenzten Körperbereichs (Lokalanästhesie)
P
Pemphigoid: Autoimmunerkrankung der Haut und ggf. Schleimhäute mit Blasenbildung u. a. am Auge.
Prävention: Maßnahmen, die Krankheiten oder Einschränkungen verhüten bzw. vorbeugen.
Pupille: Von der Regenbogenhaut umgebene natürliche Öffnung, durch welche das Licht ins Auge fällt.
Q
R
Retraktoren: Lidhebende bzgl. –senkende Muskulatur mit Ansatz am Lidknorpel („Tarsus“).
Regeneration: Wiederherstellung von körperlichen Funktionen z.B. nach operativem Eingriff.
S
Schlupflidkorrektur: Entfernung von überschüssigem Gewebe an der Oberlidhaut.
Schwellungen: Ansammlung von Flüssigkeit im Körpergewebe.
Sedierung: Dämpfung von Funktionen des zentralen Nervensystems durch Beruhigungsmittel.
Sehne: Teil des Muskels
Septum: Grenzgewebe, das Gewebepartien abgrenzt oder eine Körperhöhle teilt.
Stirnmuskel: Muskel oberhalb der Augenbrauen, auch „Augenbrauenheber“.
Stoffwechselerkrankung: Krankhafte Abweichung von Stoffwechselvorgängen.
Symptome: Anzeichen für eine Erkrankung.
Symptomatischer Blepharospasmus: sekundäre Form des Lidkrampfs.
T
Tarsus: Bindegewebsplatte der Lider.
Trachom: bakterielle, chronisch-follikuläre Bindehautentzündung, kann mit einer Vernarbung und einem Entropium der Lider einhergehen (Erreger: Chlamydia trachomatis).
Tränengang: dient der Ableitung der Tränenflüssigkeit vom Auge zur Nase.
Tränensack (saccus lacrimalis): Teil des Tränenapparates, oberer erweiterter Teil des Tränennasengangs, liegt im inneren Lidwinkel an der Nasenwurzel
Tränensäcke: umgangssprachlich für altersbedingte Erschlaffung der Unterlidstrukturen mit zu geringer Lidspannung und meist Vorwölbung des orbitalen Fettgewebes.
U
V
W
X
Xanthelasemen: Weißliche bis gelbe, flache Veränderung am nasalen Ober- und/oder Augenlid, feingeweblich Cholesterineinlagerung, bes. bei familiärer Hypercholesterinämie.
Y
Z
Zentralnervensystem: Teilsystem des Nervensystems, dessen Strukturen und Steuerungen auch als zentralnervös bezeichnet werden.
Zornesfalte: Falten, die durch das Zusammenziehen der Augenbrauen entstehen (Glabellafalte).