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Botulinumtoxin bei Idiopathischem Lidkrampf

Beim Blepharospasmus (idiopathischer Lidkrampf) führt der Lidkrampf der betroffenen Muskelpartien zu einem unwillkürlichen teilweisen oder vollständigen Schließen der Augenlider. Für den Patienten ist dies äußerst unangenehm und hinderlich, weil dieser Muskelkrampf nicht aktiv überwunden werden kann. Botulinumtoxin blockiert vorübergehend die Nervenfasern in der Muskulatur und mindert so die Symptome.

Wie wirkt Botulinumtoxin bei der Lidkrampftherapie?

Diese Substanz wird direkt in den jeweiligen Muskel gespritzt und blockiert einen für die Muskelkontraktion wichtigen Botenstoff. Die Folge ist die Entspannung der Muskels und somit der Rückgang der Lidkrampfsymptome. Augenärzte zählen zu jenen Medizinern, die mit Botulinumtoxin die längsten Erfahrungswerte haben. Dieser Stoff wird seit Jahrzenten zur Behandlung bei Lidkrampf und auch zur Schieltherapie eingesetzt.

Welche Ursachen hat der Lidkrampf?

Die häufigste Form des Lidkrampfs ist der essenzielle Blepharospasmus. Von den meisten Betroffenen wird berichtet, dass sich die Beschwerden unter bestimmten Bedingungen erhöhen (z.B. bei emotionaler Belastung, Stress, hellem Licht, Luftzug, beim Lesen oder Laufen).

Welche Formen des Lidkrampfs gibt es?

In der Medizin wird wie folgt unterschieden:

Klassischer Blepharospasmus: wiederholt auftretender Lidkrampf
Tonischer Blepharospasmus: Dauerkontraktion der Muskeln, die zu anhaltender Lidspaltenverengung (Ptosis) führt
Lidöffnungsinhibitionstyp: kein offensichtlicher Krampf des Augenringmuskels, aber Kontraktion des Stirnmuskels (M. frontalis). Die Betroffenen können dabei die Augen willkürlich nicht öffnen, und müssen mechanisch die Lider hochheben.

Ist die Behandlung des Lidkrampfs schmerzhaft?

Die Behandlung mit Botulinumtoxin ist schmerzarm bis schmerzfrei. Bei Bedarf kann die Haut mit einer lokal wirkenden Betäubungssalbe vorbehandelt werden.

Wie oft muss die Behandlung wiederholt werden?

Die Wirkung hält ca. drei Monate an und setzt innerhalb weniger Tage ein. Danach muss die Behandlung wiederholt werden, da sich die Nervenfasern, die durch die Injektion mit Botulinumtoxin blockiert wurden, wieder erholen.

Welche Nebenwirkungen kann es geben?

Da es sich um einen minimal-invasiven Eingriff ohne Schnitte und Narkose handelt, fallen die Risiken und Nebenwirkungen sehr gering aus. Entscheidend für den Erfolg und die Sicherheit der Botulinumtoxinbehandlung sind die richtige Dosierung und Platzierung der Injektionen. Daher sollte eine Behandlung ausschließlich von erfahrenen Fachärzten durchgeführt werden. Bekannt ist, dass trotz sorgfältig gewählter Dosierung und Injektionsort die Wirkung einer Behandlung variieren kann, also nicht immer völlig konstant ist. Im Zweifelsfall wird man eine niedrigere Dosierung wählen, um Übereffekte mit zu starker Schwächung der mimischen Muskulatur zu vermeiden. Selbst im Fall eines Übereffekts klingt dieser aber innerhalb weniger Wochen von alleine wieder ab. Mögliche Nebenwirkungen können minimale Blutergüsse und leichte Schwellungen der Einstichstellen sein. Dabei handelt es sich jedoch um vorübergehende Erscheinungen, die schnell wieder zurückgehen. Extrem selten ist das Auftreten allergischer Reaktionen.

Überblick:

Narkose: keine Narkose erforderlich
Behandlungsdauer: 10 bis 20 Minuten
Kühlung: ca. 1 Stunde nach der Behandlung
Sport und körperliche Aktivitäten: Nach ca. 5 Tagen
Gesellschaftsfähig: am gleichen Tag

Faltenbehandlung durch Prof. Dr. S. Pitz

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