Ptosis – hängendes Oberlid (Hängelid)
Beim Abrutschen der Sehne des Oberlid-Hebemuskels (M. levator palpebrae) von dessen Ansatz im Oberlid kommt es zu einem „Hängen“ des Oberlides. Bei diesem Krankheitsbild ist die Position der Oberlidkante zu tief, sodass das Oberlid die Pupille ganz oder teilweise verdeckt.
Kosmetisch besonders auffällig ist dies, wenn nur ein Auge betroffen ist, denn dann sind beide Lidspalten verschieden groß. Der Befund kann jedoch auch beidseitig sein. Außer bei bestimmten neurologischen Erkrankungen (z. B. Myasthenia gravis) gibt es keine konservative Therapie, um das Lid wieder auf die ursprüngliche Höhe anzuheben. Zu Behebung des Hängelids ist also eine Operation erforderlich.
Welche Ursachen liegen einer Ptosis zugrunde?
Am häufigsten handelt es sich um eine altersbedingte Veränderung, die zunehmend ab dem 60. Lebensjahr auftreten kann.
Außerdem kann diese Erkrankung viele unterschiedliche Ursachen haben: Sie kann angeboren, oder erworben sein. Deshalb ist eine gezielte augenärztliche Untersuchung unbedingte Voraussetzung für die Wahl der richtigen Therapie bzw. des Operationsverfahrens.
Die angeborene (kongenitale) Ptosis ist die häufigste angeborene Augenveränderung überhaupt.
Typische, wenn auch relativ seltene neurologische Krankheitsbilder, die eine Ptosis verursachen, sind: Lähmung des Nervus oculomotorius, Horner-Syndrom, Myasthenia gravis (okulär oder generalisiert), Muskeldystrophie. Auch Tumore des Lids können eine Ptosis auslösen.
Wie bemerke ich eine Ptosis (Symptome):
Auffällig ist die kleinere Lidspalte bzw. im Seitenvergleich unterschiedliche Weite der Lidspalte bei einseitiger Ptosis.
Das herabhängende Lid behindert das Sehen. Oft versuchen die betroffenen Patienten über ein Hochziehen von Augenbrauen und Stirn das Lid weiter zu öffnen. Gelegentlich geht dies mit einer deutlichen Faltenbildung auf der Stirn einher.
Welche weiteren Symptome treten bei einer Ptosis auf?
Das ständige mühsame Aufhalten der Lider macht das Sehen anstrengend, Kopfschmerzen und Augenreizungen sind möglich. Bei Verdecken der Pupille kann der Patient mit dem betroffenen Auge nicht sehen bzw. es fehlt ein Teil des Gesichtsfelds. Auch das räumliche Sehvermögen kann eingeschränkt sein.
Wie wird eine Ptosis behandelt?
Bei der klassischen altersbedingten Ptosis kommt es zu einem Abrutschen der Sehne des Lidhebemuskels vom sog. Tarsus (dem „Knorpel“ des Oberlides). In diesem Fall wird über einen kosmetisch sehr wenig auffälligen Schnitt in der natürlichen Lidfalte diese Sehne mit einer Naht wieder fest verankert.
Was muss nach der Operation beachtet werden?
Da die Lidspaltenweite möglichst genau dem anderen Auge angepasst werden soll, erfolgen Operationen der Ptosis ganz bevorzugt in einer örtlichen Betäubung. Während des Eingriffs muss der Patient die Augen öffnen und schließen, um Lidspaltenweite und Lidschluss kontrollieren zu können.
Es muss mit einer Erholungszeit von zehn bis 14 Tagen gerechnet werden. Auf körperliche Belastungen sollte in der ersten Woche nach dem Eingriff komplett verzichtet werden, ebenso auf das Tragen von Make-Up. Mitunter kann es sein, dass der Patient nach der Operation zeitweise verschwommen sieht oder lichtempfindlich ist. Zum Schutz der Augen kann eine Sonnenbrille getragen werden.
Wie schnell verspüre ich eine Besserung?
Es kann es in den ersten ein bis zwei Wochen zu einer Schwellung kommen. Oft ist die Fähigkeit, das operierte Auge zu schließen in den ersten Tagen etwas vermindert, Manche Patienten benötigen in dieser Phase Augentropfen („künstliche Tränen“) oder Augensalbe, um das Auge zusätzlich zu befeuchten und zu pflegen. Die Wundheilung beansprucht üblicherweise zwei bis drei Wochen
Überblick:
Narkose: Lokalanästhesie mit leichter Sedierung
OP-Dauer: 25 – 35 Minuten
Sport und körperliche Aktivitäten: Nach ca. drei Wochen
Nach ca. 8 Tagen werden die Fäden gezogen, falls keine selbstauflösenden Fäden genutzt wurden
Operation Ptosis durch Prof. Dr. S. Pitz
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